Dienstag, 10. April 2007

Entfallen

Vergangene Nacht erwache ich zweimal aus Träumen von Zweisamkeit. Was soll mir das sagen? Fühlt sich ein Teil von mir schon so einsam, dass er sich Romanzen kurzerhand synthetisiert? Es wäre denkbar. Im ersten Traum treffe ich an einem vermüllten Strand mit tiefschwarzem Wasser eine Frau, aber nur weil sie mich anspricht. Ich wäre weitergegangen. Sie ist verlegen, aber ich gestehe ihr, dass ich mich überhaupt nicht getraut hätte, meine übliche Starre zu verlassen. Sie lächelt und wir blicken gemeinsam auf das schwarze künstliche Wasser hinaus.
Im zweiten Traum bekomme ich wieder einmal Besuch von der Verlorenen. Es ist die übliche heile Welt: no hard feelings, happy together. Irgendein sonniger Vormittag in einer geräumigen Wohnung. Irgendwie passt alles wieder und ich halte ihre kleinen Brüste in meiner Pranke.

Wie gesagt, ich wache auf. Wie immer. Aber es ist mir egal. Keine rasende Herzfrequenz, kein Elend, keine Übelkeit, nur weil ein bestimmtes Gesicht aufgetaucht war. Oder weil ich für einen kurzen Moment das flüchtige Glück noch spüre, bevor es sich verliert. Ich zucke mit den Schultern und drehe mich auf die andere Seite. Dies ist mein Platz, denke ich, this is where I belong. Aber das ist reflexhaft. Eigentlich kein Grund für Mantras. Ich schlafe wieder ein. Was ich dann träume, weiß ich nicht mehr.

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Ian Mcewan
Atonement

Sounds


Black Autumn
Rivers of Dead Leaves


Ohne wieder einmal verlegt zu werden, und soweit ohne größere Eruptionen, existiert der Äußere Himmel an diesem Ort für den bisher längsten zusammenhängenden Zeitraum. Dies ist seine Geschichte.

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