Mittwoch, 7. Juli 2010

Durchatmen

Ein paar Tage Zuflucht. Wald und Seen. Sonnenflecken, die auf dem Boden tanzen, wenn man vom Feldrain unter die Bäume tritt. Ein Greifvogel, der in der Mittagshitze über einer Lichtung kreist. Weite goldene Weizenfelder, an deren Rain Kornblumen und Mohn wachsen. Dieser Ort, er ist Rückzug und Sehnen zugleich, ich vermisse ihn, selbst, wenn ich da bin.

Ein paar Tage lang ehrliche Beschäftigungen, sinnhafte Verrichtungen. Ein kranker Baum wird gefällt. Ich schleppe Steine, bewege Erdreich, lerne, wie man Fisch räuchert. Fahre mit dem Fahrrad, weite Strecken, nehme Eindrücke in mich auf.
Es wird gegrillt, mal bei uns, mal anderswo.
Ich besuche das Grab des Afrikaners, oben im Eichenhain auf dem Waldhügel und lege die Hand auf den Deckstein. Er ist rauh und warm vom Sonnenlicht und die Gräser ringsum stehen hoch.

Ich bin auch in der Stadt, die in einiger Entfernung liegt. Hitze und vom Sonnenlicht wie leergewaschene Straßen. Mir geht durch den Kopf, dass ich mit der Verlorenen kaum hier war und das deshalb keine Geister durch diese Straßen wandeln. Hier hat sie keine Fußspuren hinterlassen und deshalb kann ich hier noch meine Schritte setzen. In den anderen Städten ist das nicht so und deshalb meide ich sie. Die Geister sind mir dort noch immer zu präsent.

Reader


Ian Mcewan
Atonement

Sounds


Black Autumn
Rivers of Dead Leaves


Ohne wieder einmal verlegt zu werden, und soweit ohne größere Eruptionen, existiert der Äußere Himmel an diesem Ort für den bisher längsten zusammenhängenden Zeitraum. Dies ist seine Geschichte.

Audio
Locus Solus
The Pacific
Unsaid
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren